Gendai Goshin Kobu Jutsu

Gendai Goshin Kobu Jutsu – Moderner Waffenkampf mit Tradition und Praxisbezug

Gendai Goshin Kobu Jutsu lässt sich als „moderne, anwendungsbezogene Kampfkunst mit Waffen“ übersetzen. Dieser Stil wurde von Dr. Georg Stiebler ins Leben gerufen, der sich stark vom japanischen Kobudo-Meister Inoue Motokatsu sowie vom Shotokan Karate inspirieren ließ. Aus der Verbindung beider Stile entstand ein eigenständiger, praxisorientierter Ansatz, der insbesondere das Shotokan Karate hervorragend ergänzt.

Ein zentrales Anliegen dieses Stils ist die Anwendbarkeit der Techniken. Das heißt: Techniken werden regelmäßig hinterfragt, weiterentwickelt und an moderne Anforderungen angepasst. Genau darin liegt die besondere Stärke des Gendai Goshin Kobu Jutsu: Es bietet ein durchdachtes System, das nach der grundlegenden Ausbildung viel Raum für persönliche Schwerpunkte lässt – ganz gleich, ob man aus dem Karate, Jiu-Jitsu, Judo oder Aikido kommt.

Trainierte Lehrer erhalten das Handwerkszeug, um:

  • Kata-Wettkämpfe auszurichten,

  • freie Kämpfe mit dem Bo zu gestalten oder

  • Selbstverteidigungskurse mit Waffen anzubieten.

Das System richtet sich an alle Altersklassen und Erfahrungsstufen – vom jugendlichen Einsteiger bis zum erfahrenen Budoka, der eine neue Facette seiner Kampfkunst entdecken möchte. Gerade der Einstieg über die Stockwaffen (z. B. Bo und Hanbo) erleichtert Anfängern den Zugang zum Kobudo erheblich.

Ein weiterer Vorteil des Gendai-Stils ist die Möglichkeit, sich gezielt auf bestimmte Waffen zu spezialisieren. Die wichtigsten Waffen im Gendai Goshin Kobu Jutsu sind:

  • Bo (Langstock),

  • Hanbo (Kurzstock),

  • Kama (Sichel),

  • Sai (Klingenbrecher),

  • Tonfa (Schlagholz).

Bis zu seinem Tod im Dezember 2024 wurde die Stilrichtung Gendai Goshin Kobu Jutsu durch Rainer Seibert (8. Dan) vertreten, der sich mit großem Engagement für die Weiterentwicklung und Verbreitung dieser modernen Kobudo-Form einsetzte. Sein Wirken hat das System entscheidend geprägt und bleibt unvergessen.

Für die jeweiligen Waffenbereiche und Stilgruppen stehen weiterhin erfahrene Honbu-Kai-Trainer zur Verfügung, die die Philosophie und Technik des Gendai Goshin Kobu Jutsu in seinem Sinne weitertragen.

 

HONBU-KAI Trainer:

HANBO              Sven Seibert

TONFA               Prof. Dr. oliver Meyer

BO                      Jörg Hahnenbruch

KAMA                Marco
SAI                     Klaus Oblinger 

Gendai Goshin Hanbo Jutsu

Gendai Goshin Hanbo Jutsu – Selbstverteidigung mit dem Kurzstock

Innerhalb des Gendai Goshin Kobu Jutsu nimmt der Hanbo, der etwa 90 cm lange Kurzstock, eine besondere Stellung ein. Auch wenn andere Waffen wie Bo, Sai oder Tonfa ebenfalls geübt werden, liegt der klare Schwerpunkt des Stils beim Hanbo. Der Grund dafür ist einfach: Der Stock ist ein äußerst vielseitiges und praxisnahes Werkzeug für die Selbstverteidigung – ein Alltagsgegenstand, der sich überall einsetzen lässt.

Gendai Goshin Hanbo Jutsu (GGHJ) ist eine eigenständige Stilrichtung innerhalb des Gendai Goshin Kobu Jutsu. Die technische Grundlage stammt aus der Kukishin Ryu, einer alten japanischen Kriegskunst, in der Stocktechniken eine zentrale Rolle spielen. Darüber hinaus fließen auch Elemente des Ninjutsu sowie Einflüsse regionaler Hanbo-Stile aus ganz Japan – besonders aus Okinawa – in das System ein.

Trotz der modernen Ausrichtung bleibt der historische Bezug ein zentraler Bestandteil des GGHJ. Seine drei Grundpfeiler sind:

  • Kihon (Grundtechniken),

  • Kata (festgelegte Bewegungsformen) und

  • Kumite (Anwendung mit Partner).

Der wichtigste dieser Bereiche ist die Anwendung (Kumite). Kihon und Kata dienen als Fundament, doch das Ziel ist es immer, die Techniken effektiv und realitätsnah umsetzen zu können – sei es im Training, in der Selbstverteidigung oder im Wettkampf.

Das Besondere am GGHJ ist seine geschlossene Systematik: Wer versucht, einzelne Elemente herauszulösen und in andere Kampfkünste zu integrieren – etwa in ein Ju-Jutsu-Training – riskiert, den eigentlichen Charakter und die Wirksamkeit des Hanbo-Systems zu verlieren. Dann wird aus Hanbo Jutsu nur ein "Ju-Jutsu mit Stock" – was etwas völlig anderes ist.

Daher ist es essenziell, das GGHJ als vollständiges System zu betrachten und zu praktizieren – insbesondere, wenn es als Ergänzung zu einem waffenlosen Kampfstil dienen soll. Denn die Kraft, Präzision und Effektivität dieses Stils entstehen gerade aus seiner inneren Logik und Geschlossenheit.

Bis zu seinem Tod im Dezember 2024 wurde das Gendai Goshin Hanbo Jutsu wie auch die übergeordnete Stilrichtung Gendai Goshin Kobu Jutsu von Rainer Seibert (8. Dan) maßgeblich vertreten und weiterentwickelt. Sein Wissen, sein Engagement und seine Leidenschaft haben diese Stilrichtung geprägt und viele Schüler inspiriert. Auch nach seinem Tod lebt sein Vermächtnis in der Lehre und Praxis des Hanbo Jutsu weiter.

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